Aus "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote
Freitag, 18. Februar 2011
Wilde Geschöpfe
"Verlieben Sie sich nie in ein wildes Geschöpf, Mr. Bell", rieht Holly ihm. "Das war Docs Fehler. Er hat immer wilde Geschöpfe nach Hause geschleppt. Einen Habicht mit einem verletzten Flügel. Einmal einen ausgewachsenen Rotluchs mit einem gebrochenen Bein. Aber man darf sein Herz nicht an wilde Geschöpfe verlieren: je mehr man es tut, desto stärker werden sie. Bis sie stark genug sind, in den Wald zu laufen. Oder auf einen Baum zu fliegen. Dann auf einen höheren Baum. Dann in den Himmel. So werden Sie enden, Mr.Bell. Wenn Sie nicht aufpassen und sich in ein wildes Geschöpf verlieben. Am Ende stehen Sie da und schauen in den Himmel." [...] "Viel Glück: und glaub mir, liebster Doc - es ist besser, in den Himmel zu schauen, als dort zu leben. Solch ein leerer Ort; so trüb. Bloß ein Land, wo der Donner grollt und Dinge verschwinden."
Aus "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote
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