Samstag, 12. März 2011

"Schrecklich...ganz ganz schrecklich das alles!"

Yeah....wieder hat die Menschheit etwas, um sich draufzustürzen.In Deutschland war es gerade noch Guttenberg, jetzt darf Japan herhalten!
ENDLICH! Los, holt euch euer Fresschen! Stopft euch voll bis ihr eure beschissene Gier befriedigt habt! ... -.-
Tja...Was ich damit meine?

Hm...klar ist so ne Naturkatastrophe immer schrecklich und niemand wünscht einem so ein Schicksal, wie es gerade die Betroffenen erleben müssen - gerade jetzt, wenn man bedenkt, was unweigerlich passieren wird, wenn die Kernschmelze im Atomkraftwerk von Fukushima eintretten wird...

Aber ehrlich gesagt...Mir wirds langsam Leid immer zu lesen oder zu hören, wie schrecklich die Leute ja sowas finden...Auch die ganzen Nachrichten, die sich auf solche Vorkommnisse wie Assgeier stürzen. Hauptsache viel Mitleid eregen => hauptsache viele Quoten => hauptsache viel Kohle.
Alles ist ja so schlimm und schrecklich...Aber was ist dann nach paar Tagen oder Wochen? Keiner denkt mehr an diese Menschen, die immer noch unter so einer Katastrophe leiden mussten.
Uns hat es ja nicht erwischt...Uns kanns ja egal sein. Wir lachen, wenn draußen bei uns n Sturm wütet. Die in Japan kriegen wohl noch bei jedem Sturm etc. einen Schock.

Es nervt  einfach...Ich weiß ganz genau, dass das ganze in wenigen Tagen keinen Schwein mehr interessieren wird.
Spätestens nachdem die Medien alle Leidensgeschichten ausgeschlachtet haben, wirds keinen mehr interessieren.

Aber es ist immer das ewig gleiche..."Oh wie schrecklich!"...

Ja ist es...Aber jetzt im Moment passieren sicherlich tausende andere Sachen - ob andere Naturkatastropen oder Einzelschicksale.
Aber der Rest der Welt stürzen sich wieder auf diese eine Story. Im Grunde ist es wirklich nichts anderes. Nur eine Story über die sich die nicht betroffenen Menschen und Medien stürzen können.
Mitleid eregen, die eigene Betroffenheit zur Schau stellen. "Schrecklich...ganz ganz schrecklich das alles..."

Ja...DAS nenne ich schrecklich!

Bis zur nächsten Story...



P.s. Damit man mich nicht falsch versteht - Es geht mir um das Verhalten der einzelnen Menschen, die nicht betroffene sind und die mitleidig tun, ABER ES NICHT SIND!
Klar gibt es welche, die Mitleid haben und denen es wirklich nahe geht.
Und es ist Tatsachen, dass es Menschen gibt, die wirklich helfen, die auch Organisationen unterstützen, die dann diesen betroffenen Menschen helfen.
Das sind schlichtweg Tatsachen, gegen die ich nichts sage - es auch wundervoll und rühmlich finde - und die hier außer Frage stehen.

Aber die meistens stellen schlichtweg ihre Betroffenheit zur Schau, damit man auf sie schaut. Damit man weiß, dass SIE Mitleid haben, dass es IHNEN ja total leid tut.
Diesen Menschen geht es um sich selbst und um nichts anderes!
Sie STÜRZEN sich auf solche Katastrophen.

Dazu hat ein Bekannter was passendes geschrieben:

"Dieser Berichterstattungs-Overkill jetzt über Japan ist auch einer Art "Katastrophentourismusmentalität" geschuldet.
Stephen King beschrieb es mal in einem Interview recht gut: Der Mensch möchte es sich nicht eingestehen, aber er ist nun ein...mal gierig auf das Morbide und Katastrophenbilder. Deswegen gibt es so oft auf der Gegenfahrbahn von Großunfällen auf Autobahnen Stau, und auch deswegen waren die Einschaltquoten nach 9/11 so gigantisch: Die Faszination der Zerstörung lässt einen hinsehen.

Ich war auch schockiert ob der ersten Bilder des Tsunamis ebendort, aber offen gesagt übersteigt die Katastrophe dort mein Vorstellungsvermögen. Betroffenheit stellt sich in mir nicht direkt ein, eher Unglauben ("wie kann so etwas passieren?") und der Versuch zu verstehen, wie die Menschen dort nun zurechtkommen.

Insofern sehe ich das gerade geschehende eher als Sensations-, denn Betroffenheitsjournalismus.
Was das Ganze freilich nicht besser macht. Es hält uns nur den Spiegel vor, wie sensationsgeil der Mensch unter dem Strich doch ist.
Wäre es anders, wären die Einschaltquoten nicht jene, die sie nach großen Katastrophen sind."





Das ist das, was ich einfach satt habe. Diese falschen und oberflächlichen Aussagen von Menschen, die mit Aussagen/Postings ala "Mir tun die in Japan so leid!" oder "Das ist ja so schlimm das alles!" etc. koketieren müssen, aber man schon beim Lesen/Zuhören merkt, dass die sich wirklich keine einzige Sekunde damit richtig ausgesetzt haben und höchstens alles nachplappern und im nächsten Moment dann über den neuesten Klatsch rumkichern.
Ich habs solche Menschen einfach satt! 
Ich hab die Medien satt, die solche Katastrophen ausschlachten! Natürlich sollen sie über sowas berichten. Das ist auch deren Aufgabe und das ist auch wichtig, aber dieses Auschlachten...Das Fressen für die sensationsgeilen Menschen vorbereiten....

Aber tja...Es ist, wie es ist und die meistens Menschen sind, wie sie sind...und es widert mich an...





3 Kommentare:

  1. Ich kann dich durchaus verstehen. Persönlich bin ich aber eher erstaunt, dass es erst JETZT passiert ist. Dieses Damoklesschwert hing anscheinend schon länger über Japan und gestern Nacht habe ich im ZDF noch einen Bericht über die Bauweise der dortigen Hochhäuser gesehen, die schwingen nämlich und halten vielen Beben, bis zu einer gewissen Stärke stand - was sie natürlich nicht vor Wassermassen schützt, keine Frage. Tja... wir können uns wohl glücklich schätzen, dass Deutschland (und Mitteleuropa) von derlei Problemen aufgrund der geografischen Lage verschont bleibt. Besser macht es das in Japan nicht, aber ich bin trotzdem froh dort aktuell keine Freunde und Verwandten zu haben.

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  2. Ich finde es auch sehr schlimm, das diese Schicksale in ein paar Wochen vergessen sind. So sind wir Menschen halt. Egoistisch und selbstsüchtig. Manchmal schäme ich mich ein Mensch zu sein.

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  3. Ich wünschte mir, die Berichterstattung wäre sachlicher und weniger reisserisch. Ich mag es echt nicht, wenn man jemandem, der gerade seine Familie verloren hat, die Kamera ins Gesicht hält, mit der Frage: "So, und wie fühlen Sie sich?!". Da schalte ich immer um. Aber wie Du ja oben erwähnt hast, geht es um big business.
    Liebe Grüße

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